Nach Drohbrief und Vandalismus: Treffen am Tatort mit Baufirma
Borkwaldes Gemeindevertreter und Firmenchef Guido Zerbe sind nach dem Angriff auf zwei Baustellenfahrzeuge auf der Suche nach gemeinsamen Lösungen
Von Johanna Uminski
Borkwalde. In der Waldgemeinde gab es nach der mutwilligen Beschädigung zweier Baustellenfahrzeuge der Gömnigker Baufirma Zerbe und der verstörenden Nachricht des oder der Täter ein erstes Zusammentreffen zwischen dem Firmenchef Guido Zerbe und den drei Gemeindevertretern Renate Krüger (Die Linke), Matthias Stawinoga (SPD) sowie dem Bürgermeister Egbert Eska (WiB) in der Nähe des Tatortes.
„Es liegt uns am Herzen, Ihnen zu sagen, dass wir diese Taten nicht billigen. Wir entschuldigen uns, dass es hirnlose Kriminelle gibt, und zeigen Ihnen unsere Solidarität. Sie und ihre Mitarbeiter sind hier in Borkwalde gern gesehen“, betont der Ortschef Egbert Eska, für den es sich bei dem Angriff durch die Drohung nicht mehr um Vandalismus, sondern um eine kriminelle Tat handelt.
Die Scheiben eines Radladers sowie eines Baggers wurden vor Kurzem in Borkwalde bei dem Angriff beschädigt. Darüber hinaus hinterließen die Täter hinter dem Schei-benwischer einen Zettel mit der Aufforderung „Nicht weiter machen – sonst machen wir weiter“. Es ist nicht der erste Fall von Vandalismus an Baustellenfahrzeugen und auf den Baustellen, berichtet Guido Zerbe während des Treffens. „In Borkwalde sind in den letzten drei Jahren schon viermal Baustellenfahrzeuge beschädigt worden. Mit dem Zettel, der wie eine Drohung klingt, wird es kriminell. Dadurch war klar, dass das keine Befürworter des Bebauungsplanes sind.“
Als Gemeinderatsmitglieder wolle man sich mit dem Thema beschäftigen und überlegen, was gemeinsam mit Firma Zerbe, der Polizei sowie den Einwohnern Borkwaldes getan werden kann, um solche Vorfälle in Zukunft zu vereiteln, sagt Matthias Stawinoga. „Ich denke, dass es Borkwalder gibt, die nicht wissen, dass der B-Plan eine lange Historie hat und bereits vor fast 30 Jahren beschlossen wurde.“
Diese mutwilligen Beschädigungen und Angriffe schaden nicht nur der Baufirma, sondern auch dem Ort, betont Matthias Stawinoga weiter. „Der Ruf von Borkwalde wird von wenigen Einwohnern dadurch ruiniert.“
Unmöglich findet auch Renate Krüger die Vorfälle in Borkwalde. „Ich denke, dass wir gemeinsam mit Firma Zerbe eine Strategie entwickeln müssen.“
Bei dem ersten Zusammentreffen blieb es aber nicht nur bei einer Entschuldigung und Solidarisierungsbekundungen von seiten der Gemeindevertreter und des Bürgermeisters, sondern auch ein Wunsch des Firmenchefs fand bei den Ratsmitgliedern Gehör.
„Vielleicht gibt es ein Gemeindegrundstück, auf dem wir übers Wochenende die Radlader zum Schutz vor weiteren Angriffen abstellen können, denn die Beschädigungen an den Baustellenfahrzeugen fanden bisher immer während der Wochenenden statt“, so der Wunsch von Guido Zerbe.
Die Gemeindevertreter sowie der Bürgermeister konnten dem Firmenchef ganz spontan bereits Abstellmöglichkeiten vor dem langen Osterwochenende für die Fahrzeuge im Ort anbieten, die aber aus Sorge um weitere Angriffe nicht verraten werden.
Am 21. April treffen sich die Borkwalder Gemeinderatsmitglieder zu einer internen Runde. „Wir werden über das Thema beraten und erarbeiten eine Strategie, wie wir mit dem Thema umgehen und wen wir dazu an den Tisch einladen. Die Frage ist, ob diejenigen, die gegen den B-Plan und das Neubaugebiet sind, auch kommen werden“, sagt Matthias Stawinoga. „Meine Mitarbeiter arbeiten hier in Borkwalde sehr gerne“, sagt Bauunternehmer Guido Zerbe zum Abschluss der kleinen Gesprächsrunde.
Text und Beitragsbild von Johanna Uminski.
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Mit freundlicher Genehmigung von Johanna Umisnki, MAZ, Fläming-Echo, 31. März 2021