Von Johanna Uminski, MAZ
Norma kommt nach Borkwalde:
Nahversorgung für die Waldgemeinde in Sicht.
Die Gemeindevertretung beschließt Bebauungsplan – Discounter plant Markt mit 1300 Quadratmetern Fläche in Borkwalde.
Ein wegweisendes Projekt bringt Bewegung in Borkwaldes Entwicklung: Der Lebensmittel-Discounter Norma plant einen neuen Markt im Ort. In ihrer jüngsten Sitzung haben die Gemeindevertreter den Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan gefasst und damit grünes Licht für das Projekt gegeben.
Geplant ist der Bau an der Ernst-Thälmann-Straße auf einem rund 5700 Quadratmeter großen Areal. Die zentrale Lage soll eine gute Erreichbarkeit für alle Altersgruppen gewährleisten.
Für Bürgermeister Egbert Eska ist das ein Durchbruch: „Ich bin sehr zufrieden. Durch Norma verbessert sich die Infrastruktur in unserem Ort deutlich.“ Seit Jahren bemühen sich Gemeinde und Amtsverwaltung um einen Nahversorger – bislang vergeblich. Die Schließung der Schleckerfiliale vor über zwölf Jahren hatte eine Versorgungslücke hinterlassen, die bis heute nicht geschlossen werden konnte.
Bereits 2022 bewarb sich Borkwalde für ein Projekt der Rewe-Group zur Stärkung der ländlichen Nahversorgung. Doch der Ort ging leer aus. Auch frühere Anfragen bei Nahkauf und Penny blieben erfolglos. Umso größer ist nun die Freude über die Zusage von Norma. „Ich freue mich für die Bürger von Borkwalde, wenn wir das erste Mal bei uns einkaufen gehen können“, sagt Eska. Norma beobachtet die Unterversorgung in Borkwalde seit Langem. „Wir sind an die Gemeinde und den Amtsdirektor herangetreten, haben Gespräche geführt und im Haus entschieden, einen modernen Markt zu errichten“, erklärt René Döring, Leiter Entwicklung bei der Norma Lebensmittelhandels Stiftung. Der Markt soll eine Verkaufsfläche von bis zu 1300 Quadratmetern erhalten und mit ausreichend Stellplätzen ausgestattet sein. Umgesetzt wird das Vorhaben von der MGR Zweite Immobilienverwaltung Stiftung & Co KG aus Fürth. Geplant ist die Bebauung der Flurstücke 193 und 194 im planungsrechtlichen Außenbereich. Wie lange das Projekt bis zur Fertigstellung braucht, ist noch offen. „Wir stehen erst am Anfang des Bauleitverfahrens. Wir wollen gemeinsam mit der Gemeinde das Projekt aktiv angehen. Wir wissen aber nicht, wie lange das dauert und welche Hürden zu nehmen sind“, so Döring.
Bürgermeister Eska zeigt sich optimistischer: „In etwa ein bis zwei Jahren können die Bewohner ihre Einkaufswagen durch unseren Norma schieben.“ Für die rund 2374 Einwohner bedeutet der Markt eine spürbare Verbesserung im Alltag. Bislang mussten sie für den Einkauf in die Nachbargemeinden ausweichen – etwa nach Borkheide, wo ein Netto sowie ein Nah- und Gut-Markt zur Verfügung stehen. Gerade für ältere Menschen oder Familien ohne eigenes Auto war das eine Herausforderung, weiß der Bürgermeister. Der neue Norma-Markt wird fußläufig erreichbar sein und soll die Lebensqualität im Ort deutlich erhöhen. Auch mit Blick auf den anhaltenden Bauboom in Borkwalde ist die Ansiedlung eines Nahversorgers dringend notwendig. Immer mehr Menschen ziehen in die Waldgemeinde, die damit infrastrukturell stark gefordert ist. Der neue Markt soll nicht nur die Versorgung sichern, sondern auch ein Zeichen für die Weiterentwicklung des Ortes setzen. Die Gemeinde sieht darin einen wichtigen Schritt in Richtung Zukunft – und die Bürger dürfen sich auf kürzere Wege und mehr Selbstständigkeit freuen, erklärt Egbert Eska.
Quelle: Mit freundlicher Genehmigung von Johanna Uminski, MAZ


